Kamasutra
Aus dem Englischen von Robin Cackett.
vergriffen
Das »Kamasutra« ist weit mehr als das simple Sexuallehrbuch, als das uns der komplexe Text landläufig bekannt war. Wendy Doniger und Sudhir Kakar präsentieren in ihrer Neuübersetzung das »Kamasutra« als psychologischen Unabhängigkeitskrieg für die Frau, der vor rund zweitausend Jahren in Indien stattfand.
Unser Bild des »Kamasutra« ist geprägt von der Moral des viktorianischen Zeitalters, in dem ein Bruchstück des indischen Werks erstmals ins Englische übersetzt wurde.
In den jetzt erstmals vollständig aus dem Sanskrit übertragenen sieben Büchern des Gelehrten und Reformers Vatsyayana geht es um weibliche Lebenszusammenhänge und die Möglichkeiten der Frau, sich für ihre Unabhängigkeit einzusetzen.
Könnten die idealen Leser des »Kamasutra« nicht Frauen gewesen sein, statt Männer, wie es viele Jahrhunderte lang angenommen wurde? Doniger und Kakar belegen in einer ausführlichen Einleitung und in fundierten Anmerkungen zum Original und zum klassischen Kommentar des Gelehrten Yashodhara aus späterer Zeit die aufgeschlossene Weltsicht des Verfassers Vatsyayana.
Aus dem Englischen in ein genaues und zugleich lustvolles Deutsch übertragen von Robin Cackett.

Vatsyayana
Vatsyayana Mallanaga (um 250 n. Chr.) ist der mutmaßliche indische Autor des in der damaligen Gelehrtensprache Sanskrit verfassten Kamasutras. Über das Leben des Autors ist sonst nichts bekannt.
Pressestimmen
»Doniger und Kakar lassen eine Epoche des alten Indien lebendig werden, deren urbane Weltoffenheit die erotische Liebe gegen eine moralisierende Reduktion auf die Fortpflanzung ebenso verteidigte wie gegen den unkultivierten Zugriff rohen sexuellen Begehrens. Eine vorzügliche Ausgabe.«
Claudia Wenner, Neue Zürcher Zeitung
»Die wichtigste Lehre des Kamasutra für uns heute: im Bereich der sexuellen Liebe braucht Natur Kultur. Der krude Sex wird schnell langweilig, das Kamasutra zeigt, wie man diese Langeweile raffiniert und kunstvoll überwindet. Also, Frauen, Männer: lest das Kamasutra!«
Luzia Braun, ZDF aspekte
»Der Inder Vatsyayana hat ein Juwel an Erotiklehre hinterlassen. Wirklich geschliffen haben ihn jetzt zwei wahrhafte Experten: die sanskritkundige, humorvolle Mythenforscherin Wendy Doniger und der weltberühmte indische Psychoanalytiker Sudhir Kakar.«
Claudia Schmölders, Literaturen
»Die beiden Herausgeber sorgen in ihrer hervorragenden, religionsphilosophisch wie philologisch informativen und zudem witzigen Einleitung umfassend für das Verständnis des Lesers aus unseren Breiten.«
Caroline Neubaur, Süddeutsche Zeitung
»Eine seriöse und vollständige Ausgabe des Kamasutra – liebevoll bibliophil aufgemacht.«
Ernst Horst, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Das altindische Lehrbuch gilt gemeinhin und vor allem als fernöstlicher Leitfaden für den akrobatischen Geschlechtsakt. Ein gründliches Missverständnis, wie die ambitionierte Neuübersetzung im Wagenbach Verlag belegt. Sie beweist: Das Kamasutra hat unglaublich viel mehr zu bieten als exotische Beckenakrobatik. (...) Die Chancen stehen gut, dass sich endlich und endgültig eine wichtige Erkenntnis durchsetzt: Auch das sexuell vermeintlich allwissende 21. Jahrhundert kann aus diesem uralten, so lange unterschätzten Werk noch sehr viel lernen.«
Sebastian Hofer, profil
»Das Kamasutra kombiniert zwei Dinge, die in der westlichen Tradition nie wirklich zusammengefunden haben: die Seele und den Körper. Vatsyayana gibt uns mit diesem Buch einen Eindruck davon, wie eine Ethik der Erotik aussehen könnte.«
Dieter Thomä, Universität St. Gallen
» Dies ist ein wunderbares, glänzend editiertes Buch. Es handelt von fremden Menschen in einer fernen Kultur aus längst vergangenen Zeiten, und wir sind, in selten glücklichen Fall, ihre entfernten Verwandten. «
Elisabeth von Thadden, Die Zeit