Donnerstag, 26. April 2012
Kafka und Borges
Instituto Cervantes
Rosenstraße 18-19
10178 Berlin
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Gespräch mit Maria Kodama und Klaus Wagenbach
Moderation: Florian Borchmeyer (Dramaturg, Regisseur, Literaturkritiker)
Mit 17 Jahren stieß sich Jorge Luis Borges zum ersten Mal auf das Werk Franz Kafkas: Beginn einer Begeisterung, die Borges sein Leben lang begleitete. Sichtbar wird sie in zahlreichen Kafka-Essays, Glossen und Übersetzungen bis hin zu einem Gedicht mit dem (auch im Original deutschen) Titel "Ein Traum". In hohem Alter trug Borges es seiner Frau zur Niederschrift vor - mit der Anweisung, keine Korrekturen daran zuzulassen, da Kafka persönlich ihm es im Schlaf diktiert habe.
Mehr noch zeigt sich die Kongenialität von Kafka und Borges beim Blick in ihre Erzählwerke: Beide Autoren brachten kurze Fiktionen und Parabeln zu einer bisher selten gekannten Blüte. Beide faszinierte das Labyrinth als literarische Spielform und zugleich Metapher ihrer Heimatstädte, die ihr Werk prägten und umgekehrt: Was Kafka für Prag ist, ist Borges für Buenos Aires. Gemeinsam veranstalten beide Städte seit zwei Jahren daher auch eine "Borges-Kafka-Biennale".
Über unterirdische und labyrinthische Querverbindungen unterhalten sich Maria Kodama de Borges - Witwe, Muse und Schreiberin des blinden Argentiniers und Verwalterin seines Nachlasses; und Klaus Wagenbach, Kafkas Herausgeber, Biograph, Autor mehrerer Bücher über sein Werk sowie, eigenen Angaben zufolge, "Kafkas dienstälteste lebende Witwe".
Eintritt frei!